Juristisches Intermezzo
Etwas, was eigentlich nicht allen Madridbesuchern möglich ist, durfte unsere deutsche Mitschülerin erleben. Am Dienstag Abend wurde ihr ihre Kamera aus der Handtasche gestohlen. Dies beobachteten jedoch einige Polizisten in Zivil, die das Diebespärchen verfolgt hatten. Nachdem die vier netten Herrn ihr die glänzende Marke gezeigt haben wurde sofort Professor König informiert. Gemeinsam mit ihm durfte dann T.T.S. mit zwei netten Polizisten auf das Kommisariat gehen, um dort eine Aussage zu machen. Die dauerte rund knapp zwei Stunden. T.T.S. wurde dann mit ihrem Übersetzer Prof. König für Dienstag zu einer Schnellverhandlung als Zeugin geladen. Der Polizi
st erklärte zwar unter vorgehaltener Hand, dass sie nicht erscheinen müsse, doch die 200 - 2000 Euro möglicher Strafe, die auf der Vorladung stand, und die Möglichkeit, einmal so etwas live mitzuerleben, veranlassten sie dazu, das Gericht aufzusuchen.
So fuhren T.T.S. und ihr Dolmetscher Prof. König, der so etwas auch noch nicht gesehen und miterlebt hat, zur Plaza Castilla, wo sie nach halbstündigem Suchen endlich den Gerichtssaal fanden. Sie wurden von einem der netten Polizisten vom Dienstag empfangen und er unterhielt die beiden Österreicher auch sehr nett mit einem kleinen Streifzug durch die spanische Rechts- und Diebeskunde.
Detail über die Verhandlung selbst hier zu erzählen wäre wahrscheinlich zu viel des Guten, lediglich, dass das Diebespärchen dank T.T.S., der guten Übersetzung des Dolmetschers und der Aussage des netten Polizisten zu einer Strafe von zwei Monaten mit einem Tagessatz von 6 Euro verdonnert wurden. Zahlen werden sie das jedoch sowieso nicht - flüsterte uns der nette Polizist. Also gut, war eigentlich alles für die Katz.
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